Was man über Büromöbel wissen sollte...

Schön wissenschaftlich ausgedrückt heißt es bei Wikipedia:

"Büromöbel sind Möbelstücke, die der Büro- und Verwaltungsarbeit dienen, diese ermöglichen, vereinfachen, verbessern, beschleunigen und effizienter gestalten. Mit ihren Maßen und Einstellmöglichkeiten haben sie erheblichen Einfluss auf die Ergonomie. Über die eigentlichen büro- und verwaltungstechnischen Aufgaben hinaus tragen Büromöbel über ihr Design und ihre Farb- und Oberflächengestaltung zum einheitlichen Erscheinungsbild eines Unternehmens oder einer Behörde bei."

Grob unterteilt gehören zu Büromöbeln

Auch wenn Büromöbel auf den ersten Blick kein spannendes Thema sind, ist es doch interessant, sich näher mit dem Sinn der Möbel für das Büro zu beschäftigen. Die beste Zeit dafür ist die anstehende Neuanschaffung. Für Käufer und Verkäufer ist es angenehm, wenn beide wissen, wovon sie sprechen.

Die eigentliche Arbeit findet im Büro an Tischen statt. Wissenschaftlich aufgegliedert gibt es im heutigen Büro:

Schreibtische

Arbeitstische

Druckertische

Besprechungstische

Konferenztische

Stehtische

Besprechungstische dienen für kleinere Besprechungen am Arbeitsplatz oder in separaten Besprechungsräumen. Konferenztische sind meist große langgestreckte Tische, an denen viele Personen Platz nehmen können. Diese sind meist in einem exklusiven Dekor, um repräsentativ zu wirken. Oft ist auch Medientechnik eingebaut. Stehtische oder Pulte dienen zur Arbeit im Stehen. Heute werden diese als Arbeitstische mehr und mehr durch integrative Steh-/Sitzarbeitsplätze ersetzt. Um die Effizienz von Meetings zu erhöhen, werden dagegen heute im wachsenden Umfang Stehtische für interne Besprechungen genutzt.

Schubladencontainer

Schubladencontainer dienen zum Verstauen von Arbeitsmitteln wie z. B. Schreibgeräten, Büroklammern, zum Bereithalten von Dokumenten im Direktzugriff, wie  Visitenkarten, Hängemappen oder auch Karteien. Dazu können die Schubladen verschiedene Höhen haben.

Technisch unterschiedlich sind die Führungen der Schubladen. Diese können als Gleitführung oder Kugellagerführung konstruiert sein. Die Kugellagerführung kann eine Teleskopschiene sein, die entweder die Schublade in der vollen Länge von oben zugreifbar macht oder als Teilauszug, der nur etwa 75 % der Schubladenlänge herausziehen lässt

Die Mehrzahl der in Deutschland genutzten Schubladencontainer hat als erste kleine Schublade ein Materialfach, das in der Fachsprache Zahlbrett genannt wird. Hier kann insbesondere Kleinmaterial untergebracht werden.

Man unterscheidet:

  • Unterbaucontainer, die rechts oder links unter dem Schreibtisch angeschraubt sind
  • Rollcontainer, die unter dem Schreibtisch auf Rollen stehen und somit beweglich sind.
  • Gleitcontainer, die unter dem Schreibtisch auf Gleitern stehen und somit beweglich sind
  • Anstell- oder Beistellcontainer, tischhoch, die nicht unter, sondern neben dem Schreibtisch stehen, meist mit einer Abdeckplatte in Tischplattendicke versehen sind und als Erweiterung der Arbeitsfläche auf dem Tisch dienen.

Sitzmöbel

Sitzmöbel im Büro sind meist Bürodrehstühle oder Konferenz- / Besucherstühle. Für die schnelle Besprechung im kleinen Büro eignen sich aber auch einfache Hocker oder Schubladencontainer mit Kissenauflage.

Bürodrehstühle sind heute immer rollbar und wie der Name schon sagt, drehbar. Nahezu immer sind Bürodrehstühle auch mittels einer Gasdruckfeder (Gaslift) höhenverstellbar. Die Sitzhöhe sollte so eingestellt sein, dass Unter- und Oberschenkel zueinander in einem leichten rechten Winkel stehen, somit etwas mehr als 90°. Die Füße müssen dabei flach auf dem Boden stehen. Besser ausgestattete Bürodrehstühle haben Rückenlehnen, die sich in der Neigung und der Höhe verstellen lassen. Insbesondere die Neigungsverstellung ist eine wichtige Eigenschaft, auf die bei keinem Drehstuhl verzichtet werden sollte.

Die Bandscheiben, vor allem die im Lordosen- / Lendenwirbelbereich sind die Schwachstelle der Wirbelsäule.

Bandscheiben des Erwachsenen haben so gut wie keine Blutgefäße. Sie müssen über Bewegung ernährt werden. Lehnt man sich nach hinten, wird die Bandscheibe gedehnt und kann wie ein Schwamm Stoffwechselprodukte ansaugen. So sorgt ein Bürodrehstuhl mit frei schwingender Rückenlehne für eine bessere Ernährung der Bandscheiben.

Niemals die Rückenlehne feststellen

Für Transportzwecke lässt sich die Rückenlehne eines Drehstuhls arretieren. Viele "Büroarbeiter" lassen die Rückenlehne aber auch während der Arbeit festgestellt. Da dadurch Bewegung verhindert wird, kann das zu einer schlechten Ernährung der Bandscheibe führen. Sie sollten die Arretierung der Rückenlehne stets lösen und den Anpressdruck so einstellen, dass Sie einen ausreichenden Widerstand der Rückenlehne verspüren.

Gewöhnen Sie sich am besten an, sich beim Telefonieren oder Nachdenken nach hintern zu lehnen. Ideal wäre eine annähernd waagerechte Position, da die Bandscheiben in der Liegeposition nur sehr gering belastet werden. Insbesondere, wenn Sie dazu neigen, am Schreibtisch mit einem gekrümmten Rücken zu sitzen, ist es sehr wichtig, so oft es möglich ist von dieser sehr belastenden Position in die entlastende "fast-Liegeposition" zu wechseln. (Die Belastung der Bandscheiben betragen bei "Krummrücken 90%", im Stehen 100% und im Liegen nur 60%. Sitzen ist somit die schlechteste aller Positionen.)

Rückenlehnen sind oft auch mit einer Lordosenstütze ausgestattet. Diese Wölbung nach vorne zur Sitzfläche sorgt dafür, dass Gewicht von der Wirbelsäule auf die Rückenlehne übertragen wird. Dadurch werden die Bandscheiben im Lendenwirbelbereich entlastet. Verstellbare Armlehnen runden die Einstellmöglichkeiten des Drehstuhls ab. Wichtig ist, dass die Armlehnhöhen verstellbar sind, so dass Unter- und Oberarm in einem Verhältnis von etwas mehr als 90° stehen.

Im Idealfall bilden Armlehnen und Tisch eine Höhe, so dass die Unterarme stets vollständig auf Armlehne und Tischplatte liegen. So werden die Schultergelenke optimal entlastet. Leider führt das dazu, dass der Bürodrehstuhl nicht wie gewohnt unter den Tisch geschoben werden kann. Abhilfe schaffen hier Armlehnen, deren Auflagen nach hinten geschoben werden können. Ist das der Fall, spricht man von 2D (2-dimensionalen) Armlehnen. Weitere Einstellmöglichkeiten sind Seiten- und Winkelverstellbarkeit. Ist auch das vorhanden, spricht man von 4-D-Armlehnen.

Neben Bürodrehstühlen für Mitarbeiter, meist mit einem Stoff und / oder Netzbezug gibt es auch die Kategorie der Chefsessel, die meist mit einem Leder- oder heute auch mit guten Kunstleder bezogen sind.

Hier stehen die Repräsentation, das Design und die Preisanmutung im Vordergrund. Chefsessel haben leider im Preiseinstiegsbereich oft den Nachteil, dass zu Gunsten des Designs und Materials auf die gesundheitsfördernden Funktionen verzichtet wird. Will man einen guten Chefsessel in gutem Leder mit vielen gesundheitsfördernden Funktionen, ist dieser nicht unter 1.000,- Euro zu haben.

Besucherstühle

Als Besucherstuhl bezeichnet man Bürostühle, wenn diese für Besucher am Arbeitsplatz genutzt werden sollten oder zur Überbrückung von Wartezeiten.

Besucherstühle sind meist einfach ausgestattet und bieten einen nur ausreichenden Sitzkomfort, da sie ja nur jeweils für kurze Zeit genutzt werden.

Hier findet man meist Vierfußgestelle, die kostengünstig zu produzieren sind. Als Konferenzstühle bezeichnet man Bürostühle, wenn diese in separaten Besprechungsräumen stehen sollen und für eine längere Sitzzeit gedacht sind.

Konferenzstühle bieten einen guten bis hervorragenden Sitzkomfort. Hier findet man meist Freischwinger, die hinsichtlich Fertigung und Material deutlich teurer sind als Vierfuß-Stühle sind. Um einen guten und sicheren Schwingeffekt zu bieten, muss der Stahlrahmen entsprechend optimiert sein. Besucher- oder Konferenzstühle werden meist mit Gleitern ausgestattet, zunehmend aber auch mit Rollen.

Neben Bürodrehstühlen, Chefsesseln, Besucher- oder Konferenzstühlen haben sich inzwischen weitere Nischen gebildet. So gibt es heute XXL-Bürodrehstühle für schwere und / oder große Menschen, oder auch Stühle, die für einen 24 Stunden Einsatz, etwa in Flughäfen oder Bahnhöfen, gedacht sind.

Schränke


Aktenschrank XP

Aktenschrank XP

Aktenschränke, Höhen meist in Ordnerhöhen (OH) gerechnet, also 2 OH bis 6 OH, zum Vorstellen vor eine Wand oder als Raumteiler mit Sichtrückwand, mit verschiedenen Verschlussformen:

  • Schiebetürschränke mit meist zwei überlappenden Schiebetüren
  • Offene Schränke
  • Thekenschränke mit Sichtrückwänden und Höhen von ca. 120 cm
  • Garderobenschränke
  • Schrankwandsysteme
  • Vitrinen
  • Aktensäulen, rund, drehbar mit Höhen von 2 - 6 Ordnerhöhen
  • Rolltürschränke, mit horizontal, früher auch vertikal ein- und auslaufenden Rolltüren, die sich in einer versteckten Kulisse aufrollen

Sonstige Büromöbel

  • Rezeptionen oder Empfangstheken
  • Trennwandsysteme zur Unterteilung großer Büroräume in mehrere kleinere Räume, flexibel und individuell, mit verschieden hohen Schallschutz- und Feuerschutzeigenschaften
  • Wandpaneelsysteme zur Verkleidung von Rohwänden
  • Stellwandsysteme zur Raumunterteilung und optischen wie akustischen Abschottung von Arbeitsplätzen, 160-240 cm hoch
  • Pflanzenwannen und -container
  • Spezialmöbel für Karteien
  • Pinnwände
  • Archivanlagen
  • Rotationsschranksysteme

Zubehör zur Büroeinrichtung

  • Anbauten für Tische
  • CPU-Halterungen
  • Blickschutz
  • Einbauten für Schränke
  • Schließanlagen
  • Schutzeinrichtungen
  • Stolperschutz